Verteidigung von Mykonos 6 nach der Strafverfolgung von Syros
Die Staatsanwaltschaft von Syros, Griechenland, hat 6 Personen wegen Beihilfe zum Schiffbruch und Gründung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, nachdem ihr Boot vor Mykonos in Seenot geraten war. Der Sea-Watch Rechtshilfefond unterstützt das Human Rights Legal Project bei der Verteidigung der Angeklagten. Eine derartige Kriminalisierung von Migranten, die Sicherheit und Asyl suchen, darf nicht weiter hingenommen werden.
Image credits: KeepTalkingGreece
Am 19. Juni 2022 brach ein kleines Segelboot mit 116 Personen an Bord von der Türkei aus auf und versuchte, Italien zu erreichen. Die Wetterbedingungen auf der Fahrt waren gefährlich, und in der Nähe von Mykonos begann Wasser in das Boot einzudringen. Die Menschen an Bord riefen die Notrufnummer der Küstenwache an, um sie um Hilfe zu bitten.
Die Küstenwache leitete eine Rettungsaktion ein und schleppte das kleine Boot zur Insel Agios Gordios. Dabei brach das Boot in zwei Teile, was die Situation äußerst kritisch machte. Nach dieser Aktion werden noch acht Personen vermisst, darunter mehrere Jugendliche und zwei Kinder unter 10 Jahren. Keiner der Überlebenden hatte oder erhielt eine Rettungsweste.
Nachdem sie diese Tortur überlebt hatten, bei der Menschen, deren Leben in Gefahr war, ohne angemessene Unterstützung und Hilfe zurückgelassen wurden, beschuldigte der Staatsanwalt von Syros sechs Afghanen von dem Schiff, einen Schiffbruch ermöglicht und eine kriminelle Organisation gegründet zu haben. Diese Anschuldigungen sind ein weiteres Beispiel für die rassistische Ausrichtung der Festung Europa auf Menschen auf der Flucht. Menschen, die auf See in Gefahr sind, werden nicht nur ohne die Unterstützung gelassen, zu der die europäischen Staaten verpflichtet sind, sondern ihre Reisen auf der Suche nach Sicherheit werden auch als kriminell dargestellt.
Als das Human Rights Legal Project auf diesen Fall aufmerksam wurde, schaltete es sich direkt ein. Bislang haben sie die Freilassung von drei Mitangeklagten erreicht und verteidigen weiterhin die Angeklagten. Der Sea-Watch Rechtshilfefond ist stolz darauf, diese Bemühungen um ein Ende der ungerechten europäischen Kriminalisierungspolitik zu unterstützen und das Human Rights Legal Project in diesem Fall finanziell zu fördern.
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