Zurückgelassen um zu ertrinken

Image Credits: Borderline Europe

Am 24. Dezember 2021 ereignete sich vor Paros das dritte Schiffsunglück in einer Serie von Schiffbrüchen. Insgesamt haben die Seenotfälle mindestens 31 Todesopfer gefordert. Das dritte Schiffsunglück wurde durch ein Boot mit mindestens 80 Passagieren an Bord verursacht, das kenterte und dabei mindestens 17 Menschen in den Tod riss. Die 63 Überlebenden konnten gerettet werden. Drei von ihnen wurden jedoch beschuldigt, Schmuggler zu sein und den Schiffbruch sowie den Tod der 17 Passagiere verursacht zu haben. Die so genannten Paros 3 gaben zu, das Schiff gesteuert zu haben, erklärten aber auch, dass sie selbst Opfer der Schmuggler waren. Als sie die Schmuggler baten, ihnen zu helfen, Europa zu erreichen, wurden sie fast eine Woche lang mit Waffengewalt festgehalten. Anschließend mussten sie den Schmugglern helfen, indem sie die anderen zahlenden Passagiere nach Italien brachten. Als die Angeklagten das Boot sahen, forderten sie die Passagiere auf, das Boot zu verlassen, und erklärten ihnen die Gefahren, die sie fürchteten. Die anderen Passagiere wollten jedoch unbedingt Europa erreichen, zumal sie jeweils mehrere Tausend Euro für ihre Reise in die vermeintliche Sicherheit bezahlt hatten. Obwohl die Überlebenden die Angeklagten wiedererkannten, haben sie ihnen kein Geld gegeben, sondern lediglich den Schmugglern selbst. Die Paros 3 sind ebenso wie die anderen Überlebenden Opfer der Schmuggler geworden. Glücklicherweise waren auch Staatsanwaltschaft und Gericht einig, dass die Angeklagten keine Schmuggler waren, und sie wurden vom Vorwurf des Gewinnstrebens freigesprochen.

Wir helfen gerne, wo wir können, und übernehmen auf Antrag des Human Rights Legal Project die Kosten für das Gerichtsverfahren.

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